F A K T E N C H E C K
- Förderzwecke sind „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse“, „Stadterneuerung“ und „Stadtumbau“
Mit dem nun in der Umsetzung befindlichen Döpps-Umbau wird der traditionelle Verkehrs-knotenpunkt Döppersberg zum Konsum-Schwerpunkt umfunktioniert – mit Billigst-Textiler
sowie Geschäftsbrücke. Beides wird durch das geplante FOC noch ergänzt. Sichere Wege für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer*innen an den Bahnhof aber fehlen auch weiterhin, obwohl die Klima- und Menschen-freundliche Stadt der Zukunft doch deutlich weniger Autos haben soll – wozu dann die am und um den Döpps herum noch neu gebauten Parkhäuser?
Selbstverständlich will auch döpps105 den Döpps-Umbau, aber bezahlbar und zukunfts-fähig! Die Verlegung des Busbahnhof von der B7 auf den Döppersberg neben Gleis-1 führt
aber zu längeren Umsteigewegen für den Nahverkehr (bzgl. Schwebebahn und S-Bahn) und zu kürzeren Wegen (nur) für den Fahrgäste der Fernzüge. dies aber auch nur dann, wenn das Ferngleis-1 denn eine direkte Anbindung an den Busbahnhof erhält.
Die BI döpps105 wies bereits mehrfach darauf hin, dass die deutlich längeren Wege der Busse auf den Döppersberg erheblich mehr Personal- und Treibstoff-Kosten verursachen und auch mehr Zeit kosten werden. Auf die dazu bereits im Mai 2015 an den von der Stadt beauftragten Kommunikationsexperten sowie den damaligen Oberbürgermeister
P. Jung gestellten Fragen erhielt die BI döpps105 bis heute keine Antwort.
Zwar reagierte der neue Oberbürgermeister A. Mucke inzwischen auf die mehrfache Erinnerung – die inhaltlichen Antworten aber stehen weiter aus.
Aus dem Ratsinformationssystem ist eine Zahl von 80.000 zusätzlichen Buskilometern pro Jahr (lt. Stadt/WSW) ersichtlich, die natürlich ihren Preis haben, der auf unsere Kosten geht.
döpps105 hatte – noch VOR Beginn der Abrissarbeiten – Baualternativen angeregt und allen Stadtverordneten rechtzeitig vor der Beschlussfassung zukommen lassen. Dies stieß in der Lokalpolitik nicht auf Zustimmung, wäre aber preiswerter und zukunftsfähig (gewesen):
- B. mit Teil-Erhalt der Unterführung und Verlegung des Busbahnhofs auf die andere Seite der B7 in den Döppersberg hinein
(Vorteil wäre: döpps105-Hauptargument sind die geringeren Betriebskosten, die ein zentraler Busbahnhof dort ermöglicht hätte und den die BI döpps105 – als deutlich verantwortungsvolleren Umgang mit öffentlichen Mitteln – auch gerne beworben hätte.) - Verschiebung des Investorenkubus vor Gleis 1
(Vorteil wäre: Blick auf historische Gebäude Wuppertal-Institut, Bahnhof und Direktion) - In Bahnhofsnähe sind Reiseutensilien gefragt, nicht aber Textilien, die bereits vielfach in der nahe gelegenen Innenstadt angeboten werden.
(Vorteil wäre: statt mur mehr Waren ein ergänzendes Warensortiment
– DAS hätte auch die Innenstadt aufwerten können.)
- Wuppertal soll ein repräsentatives Tor zur Stadt bekommen, das aber deutlich besser an Wuppertaler Traditionen hätte anknüpfen können
- Wuppertal nutzt mit der Schwebebahn längst ein eMobil im ÖPNV und könnte weitere Formen der eMobilität sowie Modal Split anbieten. eMobilität macht nur dann wirklich Sinn, wenn der Strom dafür erneuerbar und bestenfalls auch regio-nal erzeugt wird – wo findet die Energiewende zu Erneuerbar am Döpps statt?
(Vorteil wäre: Votum FÜR klimafreundliche Mobilität/EnergiE-Erzeugung!) - Auch Wuppertal ist „fairtrade-town“ und Sitz der GEPA. Dazu würde ein fairtrade-Kaufhaus direkt am Bahnhof gut/sehr viel besser passen – und die (ehemalige) Bahndirektion bietet dafür an exponierter Stelle hinreichend Platz.
(Vorteil wäre: sichtbares Votum FÜR ethischen Konsum- und Lebensstil!) - „Repräsentativ“ beinhaltet auch, dass es eine Gesamt-Detail-Planung gibt
– z. B. mit Vorgaben für die neue Beleuchtung rund um den historischen Döpps!
(Vorteil wäre: Votum FÜR Energieeinsparung und – abgestimmt – Tradition & Moderne)
- Wuppertal bekommt gedeckelte Fördergelder, Mehrkosten zahlen wir, die Stadtgesellschaft. Diese Mittel fehlen der Stadt (uns!) an anderer Stelle
- Infrastruktur – unbenutzbare, unsanierte Straßen, Brücken, Treppen, Wege etc.
(Vorteil wäre: Sanierung/Instandhaltung nutzt uns, allen – heute und zukünftig!) - Bildung, Soziales, Kunst, Kultur – insbesondere für bildungsferne Schichten
(Vorteil wäre: Gute Bildung … nutzt uns, allen – heute und zukünftig!) - Völlig unklar bleibt, welche Kosten dem Projekt zugerechnet werden und welche zusätzlich entstehen und (bisher) nicht unter Döpps verbucht werden
(z.B. Wupperpark, Integrations-Café, Rückbau von Ausweich-Haltestellen (Bsp. Wall …) und Ampeln/Kreisverkehren (Bsp. Steinbeck, Tannenbergstraße…), Gestaltung des erst durch die Verschiebung entstandenen freien Platzes hinter dem Investoren-Kubus …)
(Vorteil wäre: Kostentransparenz nutzt uns, allen – heute und zukünftig!)
- Infrastruktur – unbenutzbare, unsanierte Straßen, Brücken, Treppen, Wege etc.
Aus Sicht der BI bleibt positiv anzumerken:
- döpps105 ist eine der für nachhaltige Stadtentwicklung wichtigen „kritischen BI“,
für die Menschen ehrenamtlich ihre Kompetenz, Freizeit und Finanzen einbringen.
Wie gut täte es unserer Stadt, wenn diese Kompetenzen nicht als Neinsager ab-gelehnt, sondern ernstgenommen und frühzeitig mitgestaltend einbezogen würden! - döpps105 wertet als Etappensieg Nr.1, das in nur ca. 2 Monaten viele Bürger*innen über den Döpps-Umbau informiert wurden und mehr als 13.000 Unterschriften gesammelt werden konnten – für die Rückgabe des Entscheidungs-rechtes über die den städtischen Eigenanteil verdoppelnden Mehrkosten an die Bürger*innen.
- döpps105-Etappensieg Nr.2 ist, das das OVG Münster durch Zulassung der
erstinstanzlich abgelehnten Berufung nun doch die durch döpps105 angestrebte gerichtliche Entscheidung darüber ermöglicht, ob das Ratsverbot rechtswidrig gewesen ist und die örtlichen VolksvertreterInnen nicht den (städtischen) Juristen hätten folgen sollen.