(Wieder-)Öffnung der B7 – ein Grund zum Feiern?
Am kommenden Wochenende steht die (Wieder-)Öffnung der B7 an. döpps105 erkennt darin sicher keinen Grund zum Feiern, sondern eher zum… – was aber auch nicht glücklich macht.
Nicht nachvollziehbar ist, warum der Offene Brief (aus Mai 2015) von döpps105 unbeantwortet bleibt. Dabei geht es doch um die wirklichen (Mehr-)Kosten, die durch die Verlegung des zentralen Busbahnhofs auf den Döppersberg ausgelöst werden, für WSW & uns alle…
Zur Erinnerung: Der o.a. Offene Brief ging an den von der Stadtverwaltung beauftragten Kommunikationsexperten sowie in cc an den damaligen OB. Warum trotz mehrmaliger Erinnerung keine Antwort erfolgte, werden die Verantwortlichen wissen. Warum sie dieses Wissen offensichtlich nicht mit döpps105 und anderen Wuppertaler*innen teilen mögen, wäre schon interessant… Für engagierte Bürger*innen jedenfalls ist Kommunikation zur Wuppertaler Zukunft eine Grundvoraussetzung zur Gestaltung einer lebenswerten Stadt – inkl. EnergiE, Bildung, Mitbestimmung. Teilhabe… – und eben Mobilität, Finanzen…
Lebensqualität – mit (Wieder)Öffnung einer 6-spurigen Straße?
Insbesondere die Fahrstrecke der Linienbusse im Bereich Döppersberg gibt da zu denken: Verlängern doch, im Vergleich zum Zustand vor dem Umbau, zusätzliche Ampeln und der Umzug der Busse hoch auf den Döpps die Fahrstrecke und damit (Personal)Kosten sowie Schadstoffausstoß deutlich. Problembewusstsein und der Wunsch nach zukunftsfähiger Mobilität fand döpps105 auch bei BUND, ProBahn… In einer Presseerklärung zum Großpro-jekt Döppersberg hatte das v. g. Mobilitäts-Netzwerk Zahlen vorgelegt, welche die Bedenken erheblicher Mehrbelastungen klar bestätigen: Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in W-Elberfeld wird nach Fertigstellung der neuen Verkehrsführung in der Summe deutliche Nachteile erfahren: besonders die „alte“ Innenstadt sowie die Süd-stadt nebst Uni geraten ins Abseits. Angesichts der Tatsache, dass das Projekt Döpps-Umbau wesentlich mit ÖPNV-Fördermitteln bezahlt wird, entsteht nun aber eine vollkommen absurde Situation! Angesichts der fortgeschrittenen Baumaßnahmen wird immer sichtbarer, welches Signal das „neue Tor zur Stadt“ wirklich senden will: kurz werden die Wege zu Mehr (Billigst-)Konsum…
Lebensqualität an der B7 – auch DAS wäre denk- und machbar (gewesen?)
Mit Mut und Weitsicht und gemeinsam mit den Bürger*innen ließe sich Zukunft aktiv lebenswert gestalten. döpps105 und auch andere engagierte Wuppertaler*innen sehen dazu enormes Potential, das uns und unserer Stadt sehr zugute käme:
- Nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer*innen erobern sich in der City auf der B7
Raum (zurück), den sie zur gesunden und sicheren Fortbewegung nutzen können. - Glücklich und gesund machen uns – grüne – Stadträume mit Aufenthaltsqualität – ohne Verkehrs-Abgase und -Lärm. Zumindest letzteres war ein „Nebeneffekt“ der B7-Sperrung, den viele Wuppertaler und Gäste genutzt haben! Auch nutzerfreundliche ÖPNV-Angebote wurden gerne/oft angenommen – warum nicht mehr davon wagen?
- Dieser (Billig)Konsum direkt am Bahnhof muß so nicht bleiben. Mehr gute Arbeit mit Einkommen, das zum Auskommen reicht, würde uns viel glücklicher machen, alle!
döpps105/BI-Netzwerk Denkanstöße für lebenswerte Stadtentwicklung
Bereits zur Kommunalwahl 2014 hatte das BI-Netzwerk dazu ein gemeinsames Positions-papier „In welchem Wuppertal möchten Sie leben?“ erarbeitet und verbreitet. Das BI-übergreifende Forum zur zukunftsfähigen Stadtentwicklung „Trilogie zum TRIALOG“ bot/bietet – als Auftakt zur Wuppertaler Oberbürgermeister-Wahl 2015 – weitere Impulse. Zum BI-Netzwerk-Forum diskutierten Wissenschaftler und Praktiker auf dem Podium und mit dem interessierten Publikum spannende Denkanstöße, wie Mobilität gut für unsere Gesund-heit und Lebensqualität aussehen könnte und die Mitwelt schont. Eine der Kernaussagen zeigte auf, dass es wünschenswert ist, verfügbaren Verkehrsraum für ALLE Verkehrsteil-nehmer*innen zu gleichen Teilen nutzbar zu machen (Modal Split). Konsens war bereits damals, dass ein „weiter so“ nicht zukunftsfähig ist, sondern ein Wandel in vielen Lebensbe-reichen zügig umgesetzt werden soll. Ökologie und Soziales sollen gleichermaßen mit ökonomischen Interessen Raum finden und weitsichtige Stadtentwicklung kurzsichtige, rein monetär getriebene Einzelprojekt-Stadtplanung ablösen! döpps105 würde es begrüßen, daraus gemeinsam eine Stadtvision zu entwickeln – auch mit den „kritischen“ Initiativen.
„Stadt“ im Kontext denken und nicht auf (Mehr)Konsum beschränken
Die weitere Entwicklung wird (auch) döpps105 kritisch begleiten und sich einmischen, mehr Wuppertal zu wagen – für die Lebensqualität auch in UNSERER Stadt! Vielleicht führen Denkanstöße wie sie die Wissenschaft, Pro Bahn, ADFC und andere angeregt haben, am Ende doch zu praktikablen Korrekturen. Dass dieser – nun eben (noch) nicht eingeleitete – Wandel gut und richtig ist, zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien und beharrliches bürgerschaftliches Engagement für gute Langfristlösungen. Darum unterstützen doepps105 und andere Initiativen solche innovativen Vorstöße!
Rätselhaft bleibt für döpps105 allerdings, warum Wuppertals politische Kräfte mehrheitlich nicht einfach diese Chancen zu einer nachhaltigen Entwicklung ergreifen, in der die Grenzen des Planeten und auch die Eigenart der Stadt/ihrer Menschen auch zählen? Klimawandel, Pariser Weltklima-Vertrag, Luft-Schadstoff-Belastung und gute Vorsätze – wären doch wirklich Grund genug, sehr viel stärker FÜR unsere Zukunft zu handeln!
Gerne würde döpps105 diese Gedanken auch mit Vertreter*innen aus Politik/Verwaltung, Wirtschaft / Wissenschaft & Forschung und anderen Bürger*innen vertiefen. Besser als Still-stand oder gar Rückschritt sind erste Schritte allemal! Zur Realisierung größerer Aufgaben brauchen wir einen breiten, dauerhaften TRIALOG sowie einen anderen Umgang, ein MIT-einander zwischen Bürger*innen, Politik und Verwaltung. Üben können wir das ab sofort:
an der B7, zur BürgerEnergiE, zum Nahverkehrsplan, zum Bürgerticket…
döpps105 freut sich auf die gesamtgesellschaftliche Diskussion
– für mehr Wandel und gutes Klima auch am Döpps und überall in UNSERER Stadt…
In diesem Sinne verbleibt döpps105 mit engagierten Grüßen