Ein Statement für unseren Döppersberg. Für gelebte Transparenz und einen ehrlichen Umgang mit Kostenwahrheiten.
Wer glaubt schon an eine lila Kuh? Natürlich niemand! Aber nur zu gerne lassen wir uns von der bunten schönen Werbewelt verzaubern. Natürlich wissen wir, dass das betroffene Produkt die versprochene Strahlkraft nicht erreichen wird, aber wir greifen gerne zu, weil es uns glücklich macht, Teil der versprochenen schönen Welt zu sein.
Seit Neuestem wird zwar keine lila Kuh, aber bunte Bilder eines angeblichen Döppersberg-Investors durch’s Tal geschickt. Ein goldig geschwungenes Einkaufsparadies wird uns vor dem historischen Hauptbahnhof präsentiert. Wunderbare Feinzeichnungen eines fertigen Vorplatzes. Von einem fast wolkenlosen Himmel strahlt die Sonne. Wunderbar! Daran möchten wir alle glauben. So soll er werden – Unser Döppersberg!
Leider haben die Bilder mit Wahrheiten und Realitäten nichts zu tun. Präsentiert wird eine schöne bunte Werbewelt. Und wer der Werbung glaubt, ist bekanntlich selber Schuld.
Nichts von dem, was auf den bunten Bildern zu sehen ist, ist nach derzeitigem Planungsstand umsetzbar. Es gibt weder ein realisierbares Projekt, geschweige denn eine verbindliche Zusage. Ganz im Gegenteil: Der eine und einzige Investor macht weitergehende Bemühungen unverhohlen davon abhängig, dass der Bahnhofsvorplatz nach seinen Vorstellungen vollständig neu umgeplant wird. Goldig geschwungene Bauten wird es also allenfalls dann geben, wenn die gesamte Bauplanung vollkommen auf den Kopf gestellt und mit allen rechtlichen und physikalischen Fragestellungen nach dem alleinigen Willen des Investors neu durchgeführt würde.
Die Wahrheit ist bitter. Sie ist so bitter, dass man sich am liebsten abwenden möchte. Die Verschuldung unserer Stadt ist so hoch, dass sie unter einem Haushaltssicherungskonzept steht. Der Spielraum für Mehrausgaben beträgt exakt Null EUR! Gleichwohl erwarte ich, dass unser Döppersberg allein und ausschließlich im Sinne der Bürger und mit Sinn und unternehmerischem Verstand nach Maßgabe der wirtschaftlichen Möglichkeiten umgesetzt wird. Ich möchte keine Stadtspitze, die mit verbundenen Augen einem mit Geld winkenden Investor hinterherläuft und insbesondere möchte ich nicht, dass die Bürger mit Luftschlössern geblendet werden.
Ja, ich möchte einen neuen Döppersberg!
Es kann aber nicht sein, dass den Bürgern unerfüllbare Traumwelten vorgegaukelt werden. Die dahinter stehende Strategie ist ebenso durchschaubar, wie perfide: Die Stadt positioniert sich gegen einen drohenden Bürgerentscheid. Wir werden Zeugen eines Wahlkampfes, der von Seiten der Stadt mit unfairen Mitteln geführt wird. Berechtigte Mahner werden verunglimpft und wider besseres Wissen als Vorboten frei erfundener Schreckensszenarien dargestellt. Das ist unfair und einer soliden und transparenten Projektförderung unwürdig.
Nach den jedermann bekannten Katastrophen öffentlicher Bauprojekte sollten wir Partner sein. Unsere gewählten Vertreter dürfen nichts anderes im Sinn haben, als das (bezahlbare) Wohl unserer Stadt zu hüten und zu fördern. Ein neuer Döppersberg stellt hierbei zweifellos ein herausragendes stadtpolitisches Ziel dar, welches es zu fördern gilt. Noch immer ist es eine wunderbare Vorstellung, dass uns eine Neugestaltung des Döppersbergs gelingt.
Wir können es schaffen!
Mit offenen Augen und einem transparenten und ehrlichen Umgang mit unseren realistischen Möglichkeiten.