Offener Brief des Döpps105-Unterstützers Dieter Sippel vom 17.11.2013
Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr! Dies ist ein offener Brief!
Vorab: Ich bin grundsätzlich für den Umbau des Döppersberg, aber nicht für weitere, noch nicht übersehbare Kostensteigerungen!
Morgen stehen im Rat die Entscheidungen an über die Kostenerhöhung zum Umbau Döppersberg und die Option Verkauf der Grundstücke an den Investor. Sie wurden für diese Legislaturperiode gewählt, um für die Bürger Wuppertals zu arbeiten, nicht, um die Forderungen eines Investors oder der Deutschen Bahn zu erfüllen oder die Großmannssucht der Herren Jung, Slawig, Müller und Reese zu befriedigen.
Sie haben doch eine eigene Meinung und sollen nach Ihrem eigenen Wissen und Gewissen entscheiden! Geben Sie Ihre Meinung nicht im Büro der oben genannten Herren ab.
Bedenken Sie auch, dass, in der Umfrage der WZ nach mehr Bürgerbeteiligung bei politischen Entscheidungen, 66 % der Teilnehmer für die Bürgerbeteiligung gestimmt haben. Die Wut und die Empörung über den Umgang mit uns Bürgern in Sachen Umbau Döppersberg dürfte auch an Ihnen nicht spurlos vorübergehen. Immer mehr Institutionen, Organisationen und Bürger schließen sich der Forderung der Bürgerinitiative Döpps 105 nach einem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid an.
Breiten Raum nimmt dabei auch die neueste Information ein, dass von den 35 Mio. € Mehrkosten schon 15 Mio. € dadurch entstanden sind, dass der Kämmerer Slawig den möglichen Baubeginn in 2005 verhindert hat, um mit dem vorhandenen Geld die Finanzierungslücke beim Umbau der Schwebebahn zu decken.
Weitere 10 Mio. € sollen durch Planungsfehler entstanden sein, die jetzt alleine dem Planungsbüro zugeschoben werden sollen. Hat es hier keine Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Stadt gegeben? Welche Rolle spielt hier das Dezernat des Herrn Meyer und er selber als Beigeordneter? Ist er seiner Aufgabe beim Controlling und der Abstimmung mit den Planern nachgekommen? Haben die Planer zu deutlich gesagt, dass der Umbau Döppersberg mit den 105,62 Mio. € nicht zu schaffen ist???
Weitere rund 10 Mio. € sollen als Reserve bereitgestellt werden, wofür? Etwa für Werbeveranstaltungen der Stadt für den Döppersberg, Kosten für Anwälte und Gericht, um das Bürgerbegehren/den Bürgerentscheid zu verhindern, also weiter Krieg zu führen gegen die Bürger dieser Stadt???
Morgen soll auch darüber abgestimmt werden, ob die Verwaltung Teile des Grundstücks an den vorgesehenen Investor verkaufen darf und sich damit erpressbar macht. Dieser weiß um seine Alleinstellung und hat ja schon jetzt, gegen alle Behauptungen der Stadtspitze, erhebliche Änderungen in der Bauplanung gefordert und vorgenommen, die auch schon, so wurde in der WZ gemeldet, Anfang September 2013 dem Land vorgestellt wurden. Hier ist keine Rede davon, dass dadurch Fördergelder verloren gehen. Dies wird aber immer wieder von Jung und Slawig behauptet, wenn es sich um Änderungswünsche und Vorschläge der Bürger handelt. Was stimmt denn nun?
Wie lauten eigentlich die Förderbedingungen des Landes, die angeblich die Änderungswünsche der Bürger unmöglich machen. Warum werden sie nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, damit diese Behauptung von den Bürgern überprüft werden kann?
Ich appelliere daher an Sie, bitte bedenken Sie:
Wie sind die 35 Mio. € Mehrkosten entstanden. Konnten und können Sie nicht vermieden werden? Wer hat sie verschuldet?
Wollen Sie die Machenschaften des Kämmerers aus 2005 wirklich nachträglich sanktionieren?
Wollen Sie wirklich damit die Türe für weitere Kostensteigerungen öffnen?
Laut dem Beigeordneten Meyer in der WZ, sollen die Ausschreibungen für 60 % des Bauvorhabens erst in 2014 vorliegen, bisher nur Schätzungen, auf welcher Basis? Wollen Sie uns Bürgern zumuten, uns darauf zu verlassen?
Wollen Sie wirklich die Stadt durch den Verkauf der Grundstücke erpressbar machen?
Wollen Sie wirklich daran mitwirken, dass für alle Bürger weitere Verschlechterungen der Lebensqualität folgen, nur weil sich Jung, Slawig, Müller, Reese ein Denkmal setzen wollen und dafür Sozialleistungen entfallen, dringende Reparaturen an der Verkehrsinfrastruktur unterbleiben oder die Kultur in dieser Stadt schleichend weiter stirbt?
Stimmen Sie für die wirklichen Belange der Bürger, von denen Sie gewählt wurden!
Wählen Sie für die Ratssitzung die geheime Abstimmung, wenn es um den Döppersberg geht, damit Sie, ohne Fraktionszwang oder Repressalien, wirklich Ihrem Gewissen und Ihrem Verstand folgen können!!!
Und denken Sie immer daran, die nächste Wahl ist in wenigen Monaten. Wir Bürger werden Sie fragen, für was Sie sich entschieden haben und danach handeln!!!
Ich setze auf Ihre Vernunft und hoffe auf Ihren Mut zur eigenen Entscheidung.
Mit noch freundlichen Grüßen, Dipl.-Ing. FH Dieter Sippel