+++ doepps105 Medieninformation +++ Wuppertal, 24.02.2014
Investorenwünsche bergen finanzielle Risiken und erfordern erhebliche Änderung des Bauplans
Am heutigen Montag wird der Rat der Stadt Wuppertal mit der sicheren Mehrheit der Großen Kooperations-Fraktionen CDU und SPD Beschlüsse fassen, mit denen vollendete Tatsachen beim Umbau des Döppersberg geschaffen werden sollen. Hierzu nimmt »döpps105 – Döppersberg – Kosten deckeln!« Stellung:
Mit Beschlussvorlagen zu den privaten Investitionen beim Prestigeprojekt Döppersberg und der frühzeitigen Sperrung der B7 sollen eilig freie Bahn für den neuen Investor geschaffen und Alternativplanungen endgültig der Riegel vorgeschoben werden. Damit wird ein weiterer Vorlagebeschuss für diese Ratssitzung, der die erfolgreiche Bürgerbeteiligung in Wuppertal zum Thema macht, jedoch in der Substanz keine nennenswerte Schritte in diese Richtung aufweist, zur Farce.
Gesetzlich vorgeschriebene oder für die Stadtplanung notwendige Umfragen werden hier neben simplen Informationsveranstaltungen – in Wuppertal »Bürgerforum« genannt – als Meilensteine der Beteiligung Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger gefeiert. „Das ist hochtrabend formulierte »Partizipationsprosa«, die jedoch inhaltlich keine nennenswerte Verbesserung bei der Mitsprache der WuppertalerInnen mit sich bringt, wenn es um wesentliche Entscheidungen in der Stadt wie z.B. den Umbau des Döppersberg, die Ikea-Ansiedlung oder die Erweiterung der City-Arkaden auf den Platz am Kolk geht“, beschwert sich Beate Peterson, Sprecherin von döpps105. „Hier ist Bürgerbeteiligung in Wuppertal nicht erwünscht!“
Die Ratsentscheidung hingegen, die dem privaten Investor Signature Capital GmbH das Projekt schmackhaft machen soll, birgt für die Stadt nach Ansicht von döpps105 zusätzliche Kostenrisiken erheblichen Ausmaßes. Neben dem unklaren Kaufpreis ist völlig offen, in welcher Höhe Umbauarbeiten, die vom Investor erledigt werden sollen, den Kaufpreis weiter reduzieren und wie hoch die zusätzlichen Baukosten für den Pavillon am Wupperpark sind, der nun von der Stadt gebaut und finanziert werden muss.
Auch mit den Änderungen des Bebauungsplans ist döpps105 nicht einverstanden: Auf Wunsch des Investors wird das fünfgeschossige Geschäftshaus derart nach Westen verlagert, dass die Sichtachse zur alten Bahnhofsfassade – einst als wesentlicher Bestandteil des Bebauungskonzepts gepriesen – stark eingeschränkt wird. Der Platz, der nun hinter dem »Kubus« liegt, wird entwertet und bleibt im städtischen Eigentum. Zudem wird der Wupperpark verkleinert sowie baulich und optisch von der Fußgängerzone abgetrennt. Ein lediglich fünf Meter breiter Zugang zum Park soll erhalten werden. Der Gebrauchswert der Grünanlage wird dadurch erheblich beeinträchtigt, das städtebauliche Konzept über Bord geworfen.
„Hier wird der rote Teppich ausgerollt für den Investor, der eines der letzten Filetstücke, die Wuppertal noch zu bieten hat, auf dem Silbertablett präsentiert bekommt“, kommentiert Frank Jäger, ebenfalls Sprecher der Initiative. „Alle Bürgerinnen und Bürger, die unter den Haushaltskürzungen zu leiden haben, müssen für diese Projektplanung die Zeche zahlen.“